27
Okt
2011

DIE SEELISCHE GEWALT IN DEN FAMILIEN Teil II

Der Ehepartner des Aggressors, seinerseits unter dessen Machteinfluss, vermag nur selten, seinen Kindern zu helfen; er vermag nicht, ihr Leiden anzuhören, ohne den anderen zu rechtfertigen, ohne sich zu seinem Anwalt zu machen.

Die Kinder nehmen sehr früh die perverse Kommunikation wahr, aber da sie von ihren Eltern abhängig sind, können sie nicht beim Namen nennen. Diese Situation wird verschlimmert, wenn der anderer Elternteil, im Bestreben, sich zu schützen, weggeht und die Kinder ohne Beistand der Mißachtung oder Ablehnung aussetzt.

Agathes Mutter hat die Angewohnheit, ihre Kinder für all ihre Mißgeschicke verantwortlich zu machen. Gleichzeitig wäscht sie sich rein und löscht jede Spur von Schuld. Sie sagt die Dinge auf ruhige Art, und es ist, als wäre die Aggression einzig die Frucht der Einbildung der Kinder. Nichts wird ausgesprochen in diesem Familienmagma: "Aber nein, es war doch gar nichts. Du bist es, der sich das alles einbildet!"

Die Gewaltakte verschwinden aus dem Gedächtnis, es bleibt nur eine unbestimmte Erinnerung. Wenn die Dinge gesagt werden, geschieht das niemals direkt. Agathes Mutter gibt sich keine Mühe zu sprechen, sie weicht geschickt aus. Sie überredet ihre Kinder ihr beizupflichten, wenn sich sich über ihren Mnn beschwert. Agahte ist destabilisiert und deshalb im Zweifel darüber, was sie selbst empfindet.

Die Kinder wissen, daß ihre Mutter eine Schachtel voller Photos aus ihrer frühen Kindheit unter ihrem Bett verwahrt. Sie hatte behauptet, sie weggeworfen zu haben. Eines Tages wagt Agathe zu fragen, was aus dieser Schachtel geworden sei. Von dieser Schachtel zu sprechen, ist ein Versuch, dem beherrschenden Einfluß zu entkommen, die von ihrer Mutter aufgezwungenen Wahrheiten in Zweifel zu ziehen.

Agathe fühlt sich als Waise. Sie hat zwei Menschen, die ihre Eltern sind, ber mit denen sich nichts abspielt. Sie fühlt sich als Maschine, wird aber von anderen bestätigt, dass sie sich um die Mutter zu kümmern hat. Sie kennt keine liebevolle Schulter, an der sie sich ausruhen und vor allem aussprechen könnte, bei der sie Verständnis findet. Ihr Mann weicht ihr in Allem aus. Sie sind wie zwei Maschinen, die nur auf Knopfdruck reagieren können und einer Meinung über die bösen Menschen da draussen sind. Sie muß sich ununterbrochen schützen vor zukünftigen Schlägen und deshalb sich ständig rechtfertigen. Und wenn sie eine Gelegenheit sieht, dies zu tun, dann setzt sie vollen Eifer, Sarkasmus und Zynismus ein. Sie reagiert panisch maschinell, beherrscht und wohldosiert und verschlimmert die eigenen Sorgen und Probleme ohne dies zu realisieren.



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