Lizenz zum latenten Inzest Teil I
² Der Latente Inzest:
Da ist eine Mutter, die ihrer zwölfjährigen Tochter vom sexuellen Versagen ihres Mannes erzählt und seine Eigenschaften mit denen ihrer Liebhaber vergleicht.
Da ist ein Vater, ser seine Tochter regelmäßig bittet, ihm als Alibi zu dienen, ihn zu begleiten und im Auto auf ihn zu warten, wenn er seine Geliebten besucht.
Da ist eine Mutter, die ihre vierzehnjährige Tochter bittet, ihre Genitalien zu untersuchen und nachzusehen, ob sie nicht rote Flecken habe: "Schließlich kennen wir uns, wir sind unter Frauen!"
Da ist ein Vater, der die Kameradinnen seiner neunzehnjährigen Tochter verführt und sie in ihrer Gegenwwart liebkost.
Da ist ein Sohn, der zu einem fremden Vater sagt, der da, den er haßt, ist hingegangen, und hat von der Nachbarin Fotos gemacht.
Da ist ein fremder Vater, der zu der attraktiven jungen Nachbarin geht, sich in ihre Wohnung einlädt und sie befrägt.
Da ist ein Sohn eines Vaters, der sich zu jedem oder zu jeder in die Wohnung einlädt, den Einlass erzwingt, indem er vorgibt, dessen oder deren Computer hätte ein Problem und er hätte das gesehen und müsste das richten.
Da ist ein Sohn eines Vaters, der behauptet, dass nachmittags um ein Uhr im strahlenden Sonnenschein er gesehen hat, wie jemand ganz bestimmtes, den er haßt, den fremden Vater, zu dem er Kontakt hat über die Fotos mit der attraktiven jungen Nachbarin, die er vorgibt, dass diese ein anderer gemacht hat, unter der Dusche beobachtet hat und ruft die Polizei.
Da ist ein perverser Sohn eines perversen Vaters, der in der Öffentlichkeit Fotos schiesst von Leuten, die er hasst, um sie alleine in der Dunkelheit bei sich im Schlafzimmer oder wo auch immer genüßlich zu betrachten.
Da ist ein perverser Fotograf, der vorgibt seriös zu arbeiten und mit Charme und Wissen seine Opfer einlullt, um sie über den Tisch zu ziehen, durch Freundlichkeit zu missbrauchen.
Neben der perversen Gewalt, die darin besteht, die Individualität eines Kindes zu zerstören, treffen wir auf Familien, in denen eine ungesunde Atmosphäre herrscht, erzeugt aus zweideutigen Blicken, zufälligen Berührungen, sexuellen Anspielungen. In diesen Familien sind die Schranken zwischen den Generationen nicht deutlich gezogen, es gibt keine Grenzen zwischen dem Alltagsleben und dem speziell Sexuellen. Es handelt sich strenggenommen nicht um Inzest, sondern um das, was der Psychoanalytiker P.-C. Racamier das Inzesthafte (l'incestuel) genannt hat: "Das Inzesthafte, das ist ein Klima: ein Klima, wo der Wind des Inzests weht, ohne daß Inzest stattfände."
Das ist es, was ich den soften Inzest nennen würde. Es gibt nichts juristisch Angreifbares, aber die perverse Gewalt ist da, ohne sichtbare Merkmale.
Da werden nachmittags in strahlendem Sonnenschein in grösster Hitze Pornoaufnahmen gemacht durch Fotografen, Filmleute in einem Abrissgelände in Abrisshallen mit entsprechend anregendem Hintergrund. Es ist alles möglich, es ist alles enthemmt.
Fotographen als Pornographen. Jeder Fotograf ist irgendwo ein Pornograph. Ein Voyeur. Er schaut lüstern durch die Linse, und das Opfer kann sich nicht wehren. Muss vertrauen, dass der Blick des Fotopornographen voller Wissen über es ist. Missbrauch durch Fotographen nachmittags um ein Uhr ob mit oder ohne Kamera. Jeder Porno-Fotograph wie auch jeder Foto-Pornograph hat diesen lüsternen Blick schon in seinem Kopf. Er sieht schon das fertige Bild in seinem Kopf und was er damit macht.
Nach der Lizenz des latenten Inzest kommt automatisch die Lizenz zum Plündern und dann die Lizenz zum Töten. Mittels des Photos, mit der er alles machen kann.
Diese Verhaltenweisen führen zu einem gefährlichen Klima geheimen Einverständnisses.
Da sagt die Tochter über den sie missbrauchenden Vater: Er war aber sehr liebevoll und mir hat es gefallen.
Die Schranken zwischen den Generationen werden dabei nicht respektiert, die Kinder werden nicht an ihrem Platz als Kinder belassen, sondern einbezogen als Zeugen des Sexuallebens der Erwachsenen.
Und wie hier in diesem Falle, verstehen sie es nicht, können es nicht abändern. Sind darauf angewiesen, wollen dadrauf angewiesen sein, weil sie zum ersten Mal Freiheit erleben dürfen. Etwas Aussergewöhnliches ist ihnen geschehen, sie entdecken Verantwortung, etwas, was zuhause nicht möglich war und ist.
Und jetzt steht das alles auf der Kippe.
Dieser Exhibitionismus wird oft dargestellt als eine Art und Weise, modern zu sein, "in". DAs Opfer kann sich nicht wehren; wenn es revoltierte, würde man sich lustig machen: "Was bist du verklemmt!"
In den Nebengebäuden - das wissen die Kids - werden Lolita-Aufnahmen gemacht in strahlendem Sonnenschein. In der grossen Halle werden Nacktszenen gedreht und fotografiert, Hochzeitsbilder mit einer übergewichtigen monströsen Frau, die - da bin ich mir sicher - auch die Kids lasziv anlächelt, wenn diese zufällig reinschauen.
Und da ist eine ältere Tochter, die mit ihrer alten Mutter lebt, die - so bin ich mir sicher - diese ältere Tochter, die sich allem und jedem anpassen muss, vor allem jenem Sohn, der jemanden beobachtet haben will, der den fremden Vater, in dessen Wohnung er sich eingeladen hat, genauso wie dieser sich in Wohnungen einlädt zu attraktiven jungen Nachbarinnen, von dieser alten Mutter ebenfalls in einem gefährlichen Klima gegenseitigen Einverständnisses missbraucht worden ist, weil sie in gegenseitigem Einverständnis jene diskriminiert und ausgrenzen hilft, die sich gegen diesen Missbrauch zur Wehr setzen.
Das Opfer ist also gezwungen, sich selbst zu verleugnen und, will es nicht verrückt werden, Prinzipien zu akzeptieren, die es zunächst als unsittlich empfunden hat. Auf paradoxe Weise kann es geschehen, daß diese großzügige Haltung mit anderen, strengen Erziehungsgrundsätzen koexistiert, kein Sex vor der Ehe.
Die Herrschaft des perversen Einflusses hindert das Opfer, die Dinge deutlich zu erfassen und ihnen ein Ende zu machen.
Da steht eine Frau beim Einzug untern im Keller vor einem Fahrrad im Halbdunkeln und sagt, mit leicht gekrätschten Beinen, so dass exuelle Energie entsteht, sodass ich nicht sehen kann, ob sie mir gefällt, so dass sie mir eine Ansicht bietet, die erregend und verführend auf mich wirken soll, mit leicht devoter Stimme: Sie werden merken, dass das hier ein besonders ruhiges Haus ist. Wobei sie das besonders besonders hervorhebt.
Da ist ein fremder Vater, der sich nachts - NACHTS! - Abends um zehn Uhr, Einlass in meine Wohnung bittet, um Feuer, weil er keines hat für seine Zigaretten.
Da ist ein fremder Vater, der in bierseliger Brutalität mich herabwürdigt, bedroht, zynisiert, weil es mir nicht erlaubt wäre, seinen Fundamentalismus, den er zum Masstab aller Dinge macht - siehe oben - zu kritisieren.
Das alles zusammengenommen führt zum West-End als Lizenz zum Töten.
Da ist eine Frau, die mich benutzt, um ihren Mann herabzuwürdigen voller Aggression: "Ach mein Mann, der ist sowieso nicht so." und die dann mich wieder benutzt, indem sie vor meinen Augen voll mütterlicher Sorge um diesen Mann ihm schmeichelt.
Da ist eine Tochter dieser Frau und dieses Mannes, eine beginnende auf ihre Weise attraktive junge Frau, voller Charme, Witz und Wissen, - die zur Frau und Geliebten für irgend jemanden erwachen wird - die von eben diesem Vater in ihren inneren Eigenschaften nicht anerkannt wird, nicht vom Bruder und auch nicht von der Frau, die sie zur braven Gärtnerin erziehen will, die einsam und mutterseelenallein auf dem Balkon mit traurigem Gesicht sitzt, auf der Gitarre "klimpernd rationalisierten" Denk- und Stimmblockaden begegnet, während Vater und Mutter vor der Haustür im Wettstreit gegenseitiger stummer Perversion gefangen bleiben, die wettgemacht werden soll, über mein zufälliges Erscheinen als Garant projezierten Spotts, Sarkasmus und Verachtung, die die Tochtert allein lassen in ihrem Schmerz, was immer auch gewesen ist, ihr Leid ihr belassend, ihr die Schuld gebend, und sich verdrückend, wohl ahnend, dass das doch etwas mit uns zu tun hat.
Und da ist die ältere Frau, die das alles in Szene gesetzt hat, vor langer Zeit und jetzt sarkastisch, voller Spott und mit Würde zur Schau getragener Verachtung ihre narzißtische Perversion verschleiernd jedem Opfer, das sie zu einem erklärt nach ihrem Gutdünken, entgegenschleudert.
Und da sind Männer, die entscheiden, das alles ist so richtig, weil der Kapitalismus jetzt so will, und das jetzt auch in der Verfassung steht, und das was dieser Mann, diese Frau, dieser Mann, diese Frau tun und sagen ist richtig, weil nur das zu dem Ausverkauf der Welt führt, den wir wollen. Wir wollen die Natur zerstören. Wir wollen die Schamlippen der Frauen zerstören, weil wir riesige Labors bauen werden, wo künstliche Menschen hergestellt werden sollen.
Und die Kids sind wütend, zornig, werden aggressiv, können das alles gar nicht fassen, weinen innerlich - aber das stimmt doch alels gar nicht, da werden wir ja mit zerstört sagen sie verstörend und wenn sie sich wehren werden sie kriminalsiert, wie in Stuttgart, wie in Frankreich, wie in Spanien, wie in Portugal. Wie überall in der Welt.
Und dann werden die Kids aufstehen und sagen, so geht es nicht weiter. Ihr macht unsere Welt und uns kaputt, wenn wir erwachsen sind, haben wir kein Öl, keine Bodenschätze mehr. Und ihr hier habt alles zerstört. Wer, wenn nicht die Kids, sollen aufstehen und wütend sein, und ihrem Zorn freien Lauf lassen, um sich zu befreien und die Welt zu retten.
² aus: Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. C.H.Beck, München 2000.
Da ist eine Mutter, die ihrer zwölfjährigen Tochter vom sexuellen Versagen ihres Mannes erzählt und seine Eigenschaften mit denen ihrer Liebhaber vergleicht.
Da ist ein Vater, ser seine Tochter regelmäßig bittet, ihm als Alibi zu dienen, ihn zu begleiten und im Auto auf ihn zu warten, wenn er seine Geliebten besucht.
Da ist eine Mutter, die ihre vierzehnjährige Tochter bittet, ihre Genitalien zu untersuchen und nachzusehen, ob sie nicht rote Flecken habe: "Schließlich kennen wir uns, wir sind unter Frauen!"
Da ist ein Vater, der die Kameradinnen seiner neunzehnjährigen Tochter verführt und sie in ihrer Gegenwwart liebkost.
Da ist ein Sohn, der zu einem fremden Vater sagt, der da, den er haßt, ist hingegangen, und hat von der Nachbarin Fotos gemacht.
Da ist ein fremder Vater, der zu der attraktiven jungen Nachbarin geht, sich in ihre Wohnung einlädt und sie befrägt.
Da ist ein Sohn eines Vaters, der sich zu jedem oder zu jeder in die Wohnung einlädt, den Einlass erzwingt, indem er vorgibt, dessen oder deren Computer hätte ein Problem und er hätte das gesehen und müsste das richten.
Da ist ein Sohn eines Vaters, der behauptet, dass nachmittags um ein Uhr im strahlenden Sonnenschein er gesehen hat, wie jemand ganz bestimmtes, den er haßt, den fremden Vater, zu dem er Kontakt hat über die Fotos mit der attraktiven jungen Nachbarin, die er vorgibt, dass diese ein anderer gemacht hat, unter der Dusche beobachtet hat und ruft die Polizei.
Da ist ein perverser Sohn eines perversen Vaters, der in der Öffentlichkeit Fotos schiesst von Leuten, die er hasst, um sie alleine in der Dunkelheit bei sich im Schlafzimmer oder wo auch immer genüßlich zu betrachten.
Da ist ein perverser Fotograf, der vorgibt seriös zu arbeiten und mit Charme und Wissen seine Opfer einlullt, um sie über den Tisch zu ziehen, durch Freundlichkeit zu missbrauchen.
Neben der perversen Gewalt, die darin besteht, die Individualität eines Kindes zu zerstören, treffen wir auf Familien, in denen eine ungesunde Atmosphäre herrscht, erzeugt aus zweideutigen Blicken, zufälligen Berührungen, sexuellen Anspielungen. In diesen Familien sind die Schranken zwischen den Generationen nicht deutlich gezogen, es gibt keine Grenzen zwischen dem Alltagsleben und dem speziell Sexuellen. Es handelt sich strenggenommen nicht um Inzest, sondern um das, was der Psychoanalytiker P.-C. Racamier das Inzesthafte (l'incestuel) genannt hat: "Das Inzesthafte, das ist ein Klima: ein Klima, wo der Wind des Inzests weht, ohne daß Inzest stattfände."
Das ist es, was ich den soften Inzest nennen würde. Es gibt nichts juristisch Angreifbares, aber die perverse Gewalt ist da, ohne sichtbare Merkmale.
Da werden nachmittags in strahlendem Sonnenschein in grösster Hitze Pornoaufnahmen gemacht durch Fotografen, Filmleute in einem Abrissgelände in Abrisshallen mit entsprechend anregendem Hintergrund. Es ist alles möglich, es ist alles enthemmt.
Fotographen als Pornographen. Jeder Fotograf ist irgendwo ein Pornograph. Ein Voyeur. Er schaut lüstern durch die Linse, und das Opfer kann sich nicht wehren. Muss vertrauen, dass der Blick des Fotopornographen voller Wissen über es ist. Missbrauch durch Fotographen nachmittags um ein Uhr ob mit oder ohne Kamera. Jeder Porno-Fotograph wie auch jeder Foto-Pornograph hat diesen lüsternen Blick schon in seinem Kopf. Er sieht schon das fertige Bild in seinem Kopf und was er damit macht.
Nach der Lizenz des latenten Inzest kommt automatisch die Lizenz zum Plündern und dann die Lizenz zum Töten. Mittels des Photos, mit der er alles machen kann.
Diese Verhaltenweisen führen zu einem gefährlichen Klima geheimen Einverständnisses.
Da sagt die Tochter über den sie missbrauchenden Vater: Er war aber sehr liebevoll und mir hat es gefallen.
Die Schranken zwischen den Generationen werden dabei nicht respektiert, die Kinder werden nicht an ihrem Platz als Kinder belassen, sondern einbezogen als Zeugen des Sexuallebens der Erwachsenen.
Und wie hier in diesem Falle, verstehen sie es nicht, können es nicht abändern. Sind darauf angewiesen, wollen dadrauf angewiesen sein, weil sie zum ersten Mal Freiheit erleben dürfen. Etwas Aussergewöhnliches ist ihnen geschehen, sie entdecken Verantwortung, etwas, was zuhause nicht möglich war und ist.
Und jetzt steht das alles auf der Kippe.
Dieser Exhibitionismus wird oft dargestellt als eine Art und Weise, modern zu sein, "in". DAs Opfer kann sich nicht wehren; wenn es revoltierte, würde man sich lustig machen: "Was bist du verklemmt!"
In den Nebengebäuden - das wissen die Kids - werden Lolita-Aufnahmen gemacht in strahlendem Sonnenschein. In der grossen Halle werden Nacktszenen gedreht und fotografiert, Hochzeitsbilder mit einer übergewichtigen monströsen Frau, die - da bin ich mir sicher - auch die Kids lasziv anlächelt, wenn diese zufällig reinschauen.
Und da ist eine ältere Tochter, die mit ihrer alten Mutter lebt, die - so bin ich mir sicher - diese ältere Tochter, die sich allem und jedem anpassen muss, vor allem jenem Sohn, der jemanden beobachtet haben will, der den fremden Vater, in dessen Wohnung er sich eingeladen hat, genauso wie dieser sich in Wohnungen einlädt zu attraktiven jungen Nachbarinnen, von dieser alten Mutter ebenfalls in einem gefährlichen Klima gegenseitigen Einverständnisses missbraucht worden ist, weil sie in gegenseitigem Einverständnis jene diskriminiert und ausgrenzen hilft, die sich gegen diesen Missbrauch zur Wehr setzen.
Das Opfer ist also gezwungen, sich selbst zu verleugnen und, will es nicht verrückt werden, Prinzipien zu akzeptieren, die es zunächst als unsittlich empfunden hat. Auf paradoxe Weise kann es geschehen, daß diese großzügige Haltung mit anderen, strengen Erziehungsgrundsätzen koexistiert, kein Sex vor der Ehe.
Die Herrschaft des perversen Einflusses hindert das Opfer, die Dinge deutlich zu erfassen und ihnen ein Ende zu machen.
Da steht eine Frau beim Einzug untern im Keller vor einem Fahrrad im Halbdunkeln und sagt, mit leicht gekrätschten Beinen, so dass exuelle Energie entsteht, sodass ich nicht sehen kann, ob sie mir gefällt, so dass sie mir eine Ansicht bietet, die erregend und verführend auf mich wirken soll, mit leicht devoter Stimme: Sie werden merken, dass das hier ein besonders ruhiges Haus ist. Wobei sie das besonders besonders hervorhebt.
Da ist ein fremder Vater, der sich nachts - NACHTS! - Abends um zehn Uhr, Einlass in meine Wohnung bittet, um Feuer, weil er keines hat für seine Zigaretten.
Da ist ein fremder Vater, der in bierseliger Brutalität mich herabwürdigt, bedroht, zynisiert, weil es mir nicht erlaubt wäre, seinen Fundamentalismus, den er zum Masstab aller Dinge macht - siehe oben - zu kritisieren.
Das alles zusammengenommen führt zum West-End als Lizenz zum Töten.
Da ist eine Frau, die mich benutzt, um ihren Mann herabzuwürdigen voller Aggression: "Ach mein Mann, der ist sowieso nicht so." und die dann mich wieder benutzt, indem sie vor meinen Augen voll mütterlicher Sorge um diesen Mann ihm schmeichelt.
Da ist eine Tochter dieser Frau und dieses Mannes, eine beginnende auf ihre Weise attraktive junge Frau, voller Charme, Witz und Wissen, - die zur Frau und Geliebten für irgend jemanden erwachen wird - die von eben diesem Vater in ihren inneren Eigenschaften nicht anerkannt wird, nicht vom Bruder und auch nicht von der Frau, die sie zur braven Gärtnerin erziehen will, die einsam und mutterseelenallein auf dem Balkon mit traurigem Gesicht sitzt, auf der Gitarre "klimpernd rationalisierten" Denk- und Stimmblockaden begegnet, während Vater und Mutter vor der Haustür im Wettstreit gegenseitiger stummer Perversion gefangen bleiben, die wettgemacht werden soll, über mein zufälliges Erscheinen als Garant projezierten Spotts, Sarkasmus und Verachtung, die die Tochtert allein lassen in ihrem Schmerz, was immer auch gewesen ist, ihr Leid ihr belassend, ihr die Schuld gebend, und sich verdrückend, wohl ahnend, dass das doch etwas mit uns zu tun hat.
Und da ist die ältere Frau, die das alles in Szene gesetzt hat, vor langer Zeit und jetzt sarkastisch, voller Spott und mit Würde zur Schau getragener Verachtung ihre narzißtische Perversion verschleiernd jedem Opfer, das sie zu einem erklärt nach ihrem Gutdünken, entgegenschleudert.
Und da sind Männer, die entscheiden, das alles ist so richtig, weil der Kapitalismus jetzt so will, und das jetzt auch in der Verfassung steht, und das was dieser Mann, diese Frau, dieser Mann, diese Frau tun und sagen ist richtig, weil nur das zu dem Ausverkauf der Welt führt, den wir wollen. Wir wollen die Natur zerstören. Wir wollen die Schamlippen der Frauen zerstören, weil wir riesige Labors bauen werden, wo künstliche Menschen hergestellt werden sollen.
Und die Kids sind wütend, zornig, werden aggressiv, können das alles gar nicht fassen, weinen innerlich - aber das stimmt doch alels gar nicht, da werden wir ja mit zerstört sagen sie verstörend und wenn sie sich wehren werden sie kriminalsiert, wie in Stuttgart, wie in Frankreich, wie in Spanien, wie in Portugal. Wie überall in der Welt.
Und dann werden die Kids aufstehen und sagen, so geht es nicht weiter. Ihr macht unsere Welt und uns kaputt, wenn wir erwachsen sind, haben wir kein Öl, keine Bodenschätze mehr. Und ihr hier habt alles zerstört. Wer, wenn nicht die Kids, sollen aufstehen und wütend sein, und ihrem Zorn freien Lauf lassen, um sich zu befreien und die Welt zu retten.
² aus: Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. C.H.Beck, München 2000.
shiftdude22 - 28. Sep, 12:58