27
Sep
2011

Tagebuch nach Alice Miller Teil 5

Der Anlass:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reiter-_und_Diensthundf%C3%BChrerstaffel_Hannover#Diensthundestaffel

aus:
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Wie-hart-darf-eine-harte-Hand-sein

und: Vernichtung eines Dokuments, das die Schuldigen benennt. Operation - Project Popey
http://www.bild.de/BILD/regional/hannover/aktuell/2009/03/26/polizist/als-tierquaeler-verurteilt.html

Die Mittel: Ein Stachelhalsband.
Die Opfer: Ein Hund und eine Frau.
Sachen halt. So denkt der privatisierte liberale Flexible, der die Sache zur Ware macht und nach Dünken mit ihr umgeht, sie rechtzeitig zerstört, bevor sie Schaden anwenden kann. Teil des Problems der Schwarzen Pädagogik als Teil der Lizenz zum Plündern und Lizenz zum Töten. Macht vor jenen nicht Halt, die glauben, die Lizenzen schützen zu müssen. Alles wird zur Ware. Selbst sexueller Missbrauch und seelische Gewalt. Bei den "Sachen" "Frau" und "Hund", erweitert auf das "Kind", und demnächst auf den "Fötus". Der eine Benchmark erhalten wird, mit welchem er bezeichnet wird, für welchen Krieg in welchem Erdteil er einsetzbar ist, "gemacht" wird.

Die Mittel: Die Zeugen.

²Ist dieser Mechanismus wirksam, genügt der auf ein zur Beute gewordenes Ziel projizierte Haß, um die inneren Spannungen zu lindern, was es dem Perversen/den Perversen ermöglicht, sich anderswo als angenehme Gesellschafter - z.B. bei Castor-Transporten abzureagieren - zu zeigen. Daraus erklärt sich die Überraschung oder sogar das empörte "unmöglich!" - derer, die von den perversen Umtrieben eines Freundes, einer Freundin, eines Verwandten hören, der sich bis dahim immer nur von seiner besten/die sich bis dahin immer nur von ihrer besten Seite gezeigt hatten. Die Aussagen der Opfer erscheinen unglaubwürdig, vor allem auch, da ein Tier ja nicht reden kann.

² Das Opfer ist Objekt, weil es vom Perversen dazu bestimmt wurde. Es wird Sündenbock, verantwortlich für alles Übel. Es wird von un an Ziel der Gewalt sein und so seinem Aggressor Depression oder Selbstzweifel ersparen.

Weshalb wurde es ausgewählt?
Weil es da war und weil es irgendwie unbequem wurde. Es hat nichts Eigentümliches für den Aggressor. Es ist ein austauschbares Objekt, das im falschen/richtigen Augenblick da war und den Fehler begangen hat, sich verführen zu lassen - und manchmal den, einen zu hellen Kopf zu haben. Es ist für den Perversen nur von Interesse, wenn es brauchbar ist und sich die Verführung gefallen lässt. Es wird Haßobjekt, sobald es sich entzieht oder nichts mehr zu geben hat.

(...) Wenn sie anfangen zu benennen, was sie verstanden haben, werden sie gefährlich. Man muß sie zum Schweigen bringen - durch Terror.


³ Im Patriarchat ist es lebensgefährlich, Frau zu sein. Frauenarbeit und Frauenleben sind noch nie in so umfangreichem Maße so "wertlos" wie heute. In einer Stadt voller "Weltmarktfabriken" an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze, Ciudad Juarez, wo vor allem junge Frauen für einen Hungerlohn Kleidung, Chips und Elektronik für den Weltmarkt prodzieren, wurden in einem Jahr allein 287 Frauen ermordet. (Gabriel 1998). Wie sollen bei solchen Erfahrungen - wie auch dieser oben vorgestellten - die Frauen wieder zu ihrer großen Liebes- und Lebensfähigkeit finden, selbst wenn dies tatsächlich die einzige Möglichkeit wäre, die sie hätten, um am Wiederaufbau des Matriarchats als "zweiter Kultur" (Genth 1996) und als längerfristiger Alternative zum Patriarchat zu arbeiten? Denn nichts würde dringender benötigt, weil der patriarchale Verbrauch der matriarchalen Kulturelemente inzwischen so gründlich ist, daß der Zusammenbruch der Sozialordnung auch sonst überall ansteht.
Es gibt aber auch noch einen anderen Ansatz: Im Gegensatz zu Männern fühlen sich mämlich sehr viele Frauen für irgend etwas schuldig. Ich bin darauf gekommen, daß es kein zufall ist, daß daran gearbeit wird - z.B. durch die Psychoanalyse und Frauengruppen, die an die Macht im Patriarchat kommen wollen - ihnen diese "Schuldgefühle" - z. B. eine "Rabenmutter" zu sein - auszutreiben. Dies wird getan mit dem Hinweis darauf, daß sie ja schließlich nichts getan hätten. (vgl. Mulack 1996). Es ist aber so, daß sich das Schuldgefühl dieser Frauen gar nicht darauf richtet, irgend etwas getan, sondern etwas unterlassen zu haben. Die Frauen leiden also nicht an Stelle der Männer für deren Gewalttaten, sondern letztlich daran, dieser Gewalttat nicht wirklich etwas entgegengesetzt zu haben, da sie, ihren Körper, ihre Seele, ihren Geist, ihr Selbst, ihre Existenz, ihr Sein und das ihrer Kinder davor bewahrt hätte. Das Schuldgefühl vieler Frauen, ist ihre historische Scham darüber, daß sie schwach, zu unentschlossen, zu ohnmächtig, zu korrupt, zu verdummt oder zu mutlos waren.

Das zeigt einen Weg auf.

Frauen können nicht bruchlos und ohne Auseinandersetzung zu einer neuen Tagesordnung übergehen. Es muß aufgearbeitet werden, wie es zur Durchsetzung der Gewalt kommen konnte, wer welchen Anteil daran hatte, auch die Frauen selbstverständlich (vgl. Thürmer-Rohr 1989), und warum und auf welche Weise damit eigentlich niemand mehr fortfahren möchte. </i>

Gestern abend fühlte ich mich schuldig. Ich konnte einfach nicht fortfahren und zur Tagesordnung übergehen. Ich hatte das Gefühl etwas unterlassen zu haben, zu wenig den Masken der Niedertracht gegenüber getreten zu sein, zu wenig den negativen Geist abgewehrt zu haben. Ich fühlte mich selbst vergewaltigt. Ich fühlte mich selbst seelisch genötigt. Ich fühlte mich selbst diskriminiert und so war es wohl auch unterschwellig latent gedacht.

Ich erinnere mich an eine andere Situation. Missbrauch durch Ausnutzen einer Situation. Missbrauch durch Freundlichkeit. Er hat zu viel zu tun. Ist mit einem Mitglied am Putzen. Ich biete mich an, mitzuhelfen. Ich kehre die grosse Halle. Dann nimmt er mich beiseite und sagt, ich will eigentlich dass du den hinteren Flur kehrst. Er nimmt mich mit, zu einer dicken Glastür, die, das weiss ich, von diesem Flur von aussen nicht mehr zu öffnen ist. Er geht mit mir hindurch, und zeigt mir, was ich kehren soll. Die untere Tür ist zu. Er dreht sich um, die Tür schlägt zu. Ich kehre. Als ich gehen will, ist die Tür abgeschlossen und so ein dickes Glas. Ich schlage dagegen. Niemand hört es. Mit Mühe bekomme ich die untere Tür auf, muss sie quasi aufbrechen. In Notwehr. Ich weiss jetzt, dass er dies extra getan hat. Er hätte sollen mich so anleiten und sagen, ich mache die untere Tür für dich auf, weil ich nicht hören kann, dass du fertig bist, weil das Glas so dick ist. - Er hat es nicht getan, er hat das Selbstverständliche unterlassen.

Und das zu einem Zeitpunkt, als er gerade verurteilt war.
Keine Reue, kein Schuldgefühl, lädt er weiteres Schuldgefühl auf sich und versucht auch noch, davon abzulenken.

³ aus: von Werlhof Claudia u.a.: Die Diskriminierung der Matriarchatsforschung, Bern 2003.

² aus:Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. Beck-München 2000
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